Wenn Sie genau so begeistern Asterix Hefte gelesen haben, wie ich, dann ist Ihnen das Zitat von Methusalix sicherlich bekannt:
„Ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner beste Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden, die sind nicht von hier!“
Wem ist nicht schon mal passiert, dass man im Eifer der alltäglichen Geschäftigkeit vergessen hat, dass es andere Blickwinkel auf die Welt gibt, als den eigenen? Mein Hoppla dazu fanden Sie schon im letzten Artikel. Diese Überzeugungen kommen schnell an die Oberfläche, denn wir haben viel Übung darin, wiederholte und beliebte Muster unbewusst einzusetzen.
Daran ist auch nichts Schlechtes, denn würden wir unsere ganze Zeit damit verbringen, lang etablierte Muster bewusst hervorzurufen und zu überprüfen, hätten wir wenig Kapazität, uns mit neuen Situationen auseinanderzusetzen. Bei drohenden Konflikten, allerdings, kann sich der kritische Blick auf diese automatisierten Handlungen und Annahmen lohnen.
Genau darum geht es, wenn wir auf Menschen treffen, die, um die Worte Geert Hofstedes zu benutzen, eine andere „Programmierung„ in ihrer Kindheit erfahren haben als wir. Da stutzt unser Unbewusstes erstmal beim Aufeinandertreffen, denn da passt das gewohnte Programm nicht mehr. Aber weil das alte Programm vorher so erfolgreich war, und es mehr Aufwand bedeutet, sich neu zu programmieren, kann hier schnell ein Konflikt entstehen, der nicht unbedingt sein muss.
Hier greifen diverse Modelle für interkulturelle Dimensionen, die es uns erleichtern, in der Kommunikation mit Menschen aus anderen Kulturkreisen, Verständnis für unsere eigene Kultur, die anderer und die möglicherweise entstehenden Differenzen zu entwickeln. Diese Modelle funktionieren auf der Basis der Annahme, dass es gewisse kulturelle Aspekte gibt, die, im Großen und Ganzen, alle Menschen, die einer Kultur angehören, beeinflussen.
Das heißt nicht, dass diese Aspekte das Verhalten aller Menschen auf gleiche Weise formen, sondern sie resultieren in einem Grundtenor. Wiederum können Mitglieder anderer Kulturen das Wissen um diese kulturellen Grundpfeiler nutzen, um sich im Umgang mit anderen Kulturen zu sensibilisieren. Damit ist der wichtigste, erste Schritt zum gegenseitigen kulturellen Verständnis schon getan, denn mit dieser Sensibilisierung geht man schon ganz anders in die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Vorgesetzten, Lieferanten, als mit der Annahme, dass diese genauso auf die Welt schauen wie ich selbst.
In der jetzigen Serie möchte ich mit Ihnen das Model von Geert Hofstede explorieren und auf seine Anwendbarkeit im Arbeitsalltag prüfen, und durch Beispiele zeigen, wo es hilfreich sein kann, und wo vielleicht auch nicht. Es basiert auf der Annahme, dass Kulturen an Hand von 6 Skalen ergründet und verglichen werden können:
- Machtdistanz
- Umgang mit Unsicherheit
- Individualismus und Kollektivismus
- Maskulinität und Femininität
- Lang- und Kurzzeitorientierung
- Genussorientierung
Es gibt einige Modelle in der Arbeit mit anderen Kulturen, manche mehr pragmatisch, manche mehr wissenschaftlich unterlegt als andere. Im Laufe der Zeit werde ich auch andere Modelle besprechen und Sie können sich dann Ihr eigenes Bild machen, was gut zu Ihnen und Ihrem Arbeitsalltag passt.
Wie vorher erwähnt, geht Hofstede von einer kulturellen „Programmierung“ in der sehr frühen Kindheit aus, in der unser soziales Umfeld unsere Muster zu denken, zu fühlen, und zu handeln prägt. Hier lernen wir, was gut und was böse ist, es werden Regeln und Werte weitergegeben, Symbole gelernt, und Rituale geübt. Genau deswegen haben wir so schnellen gedanklichen Zugang zu diesen Mustern im Alltag, in der Arbeit, egal wo wir sind, denn sie laufen durch die oftmalige Übung – wie beim Fahrradfahren, wenn man es mal gelernt hat – unbewusst ab.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß auf der kulturellen Entdeckungsreise, die im nächsten Artikel mit dem Umgang mit Ungerechtigkeit startet!
Den ersten Teil der Serie zum Thema kulturelle Missverständnisse, finden Sie hier.
Business Coaching und Training kann Ihnen und Ihrem Team helfen, sich auf interkulturelle Zusammenarbeit gut vorzubereiten und effektiv zu gestalten, damit Sie als Führungskraft und Ihr Team von Ihrer kulturellen Diversität maximal profitieren.
Bis bald,
Cary Langer-Donohoe
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